Die chinesische Metropole Shanghai liegt beim Vergleich schulischer Leistungen regelmäßig vorne. (AP Archiv)
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Chinesische Schüler sind amerikanischen und vielen europäischen Kindern vor allem in den Naturwissenschaften oft voraus. Regelmäßig liegen Peking und Shanhai bei der Pisa-Studie ganz vorne. Aber das chinesische Bildungssystem hat auch Schattenseiten.
Die neunte Mittelschule in Peking. Auf dem Schulhof spielen Schüler in der Mittagspause Basketball, Schülerinnen flanieren in kleinen Gruppen über das Gelände. In den fünfstöckigen braunen Gebäuden lernen rund 2000 Schüler in sechs Klassenstufen. Die neunte Mittelschule im Südwesten von Peking, gilt als eine der Top-Schulen der Hauptstadt – sie ist gut ausgestattet mit Computern und Internetzugang in jedem Klassenzimmer, mit Bücherei und Sportplätzen. Auch die 17jährige Zhao Xuan geht hier seit sechs Jahren zu Schule. Jetzt ist sie in der dritten Klasse der Oberschule, dem Abschlussjahr. Das letzte Jahr ihrer zwölfjährigen Schulzeit ist das härteste.
„Ich stehe um kurz vor halb sieben auf, um sieben bin ich in der Schule, von sieben bis acht lernen wir – jeder für sich. Ab acht haben wir Unterricht bis kurz vor 12. Danach ist Mittagspause. Von halb zwei bis kurz vor sechs haben wir dann noch einmal vier Schulstunden.“
Zhou Xuan und ihre Eltern wohnen nicht weit von der Schule entfernt in einer typischen Hochhaussiedlung am Stadtrand von Peking. Die Dreizimmer-Wohnung im elften Stock ist einfach eingerichtet. Eine Mittelklasse-Wohnung. In Zhou Xuans Zimmer stehen ein Ikea-Regal mit Fotos ihrer besten Freundin, viele Plüschtiere, ein Klavier – und ihr Schreibtisch mit einer Unmenge von Schulbüchern. Chemie und Physik, Mathematik und Biologie. Hier lernt sie, wenn sie von der Schule nach Hause kommt.
„Ich komme gegen halb sieben nach Hause, dann esse ich erst einmal etwas. Gegen Viertel nach sieben fange ich mit meinen Hausaufgaben an. Dafür gibt es keinen genauen Zeitplan. Wenn ich müde werde, gehe ich aus meinem Zimmer und laufe ein bisschen in der Wohnung herum. Gegen zehn Uhr mache ich ein paar Dehnübungen. Ab halb elf lerne ich weiter. Dann putze ich mir die Zähne. Gegen elf gehe ich ins Bett. Vieler meiner Mitschüler lernen bis Mitternacht oder gehen sogar noch später ins Bett.“
Sport oder einfach Ausspannen – das gibt es für Zhou Xuan derzeit nicht. Auch nicht am Wochenende. Das verbringt sie ebenfalls an ihrem Schreibtisch. Sie kennt es nicht anders. Fast ihre ganze Schulzeit war es so: Immer ging es um Prüfungen, Klassenarbeiten, Tests.
Chinas Schulen sind berühmt und berüchtigt für ihre endlosen Prüfungen, für ihre standardisierten Tests. Doch all die Paukerei, das Auswendiglernen, der Drill und die Disziplin haben auch Vorteile: Zhou Xuan ist eine gute Schülerin, kann es in Chemie, Biologie und Physik locker mit Gymnasiasten in Deutschland aufnehmen. Dass sie im nächsten Monat die Aufnahmeprüfung für die Uni schafft, steht außer Frage. Die jüngste Pisa-Studie vom vergangenen Dezember belegte es klar und deutlich: In internationalen Vergleichstests schneiden chinesische Jugendliche gut ab. Schüler aus der ostchinesischen Küstenmetropole Shanghai gelten sogar als die besten der Welt. Ist die chinesische Pauk- und Büffel-Pädagogik also dem westlichen System überlegen? Bildungsexperten wie Professor Yang Dongping vom Pekinger Institut für Technologie winken ab.
Was China mit seinem Bildungssystem zunächst erreicht hat, ist etwas ganz anderes. Millionen von Menschen haben in den über 60 Jahren seit Gründung der Volksrepublik erstmals eine Grundbildung bekommen. Obwohl der Nachholbedarf in Sachen Bildung gerade auf dem Land immer noch immens hoch ist, ist die Zahl der Analphabeten in China mit rund vier Prozent im Vergleich zu anderen Schwellenländern wie Indien extrem niedrig. Das ist für ein Riesenland wie China ein Riesenerfolg. Doch im modernen China dürfe das Erbe des Sozialismus nur die Grundlage sein, auf der man das Bildungssystem jetzt weiterentwickeln müsse, fordert Jiang Xueqin.
„Dieses System ist in der Lage, den Menschen grundlegende Fähigkeiten zu vermitteln. Es bringt den Menschen auch bei dasselbe zu denken – es ist sehr monolithisch. Im Sozialismus machte das alles Sinn. Es ging darum, Menschen lesen und schreiben beizubringen. Man musste sich um die Jobs keine Sorgen machen, es gab ja keinen Markt. An den Interessen des Marktes brauchte man sich nicht zu orientieren. Wer von der Uni kam, bekam einen Job zugewiesen. Aber in der Marktwirtschaft funktioniert all das nicht mehr. Mit einem sozialistischen Bildungssystem kann man die Bedürfnisse des Marktes nicht befriedigen. Da passen die Dinge heute nicht mehr zusammen.“
Doch das System hat sich seit Jahren nicht geändert. Die Schulen und Universitäten wurden zwar massiv ausgebaut, aber die Art und Weise wie Bildung vermittelt wird, ist gleich geblieben. Nur die Konkurrenz und der Leistungsdruck sind in den letzten Jahren extrem gewachsen – wegen der immer noch knappen Bildungsressourcen im bevölkerungsreichsten Land der Welt, wegen der Ein-Kind-Politik und der Ansprüche und Erwartungen der Eltern. Weil standardisierte Prüfungen und Tests ein Mindestmaß an Chancengleichheit garantieren, hält man daran fest. Wer in diesem selektiven und extrem leistungsorientierten System bestehen will, muss früh anfangen zu büffeln.
In diesem Pekinger Kindergarten sitzen 30 Fünfjährige auf dem Fußboden und rezitieren alte Gedichte aus der Tang-Zeit. Was sie im Chor aufsagen, wissen sie nicht so genau. Die Gedichte sind Hunderte von Jahren alt. Doch aufs Verständnis kommt es zunächst nicht an, es geht nur ums gemeinsame Rezitieren. Bereits im Kindergarten werden auch die ersten Schriftzeichen geübt – gerade das Lesen und Schreiben lernt man in China nur mit Drill und Disziplin. Die chinesische Sprache kennt ja kein Alphabet, die Tausenden von Schriftzeichen lernt man nur, indem man sie Hunderte Male schreibt und sich einprägt. Auch daher rührt der Hang zum Wiederholen und Auswendiglernen in der chinesischen Bildungstradition.
Um ihren Kindern einen guten Start ins Schulleben zu ermöglichen, gehen gerade Sprösslinge aus gut situierten Familien im zarten Alter von vier oder fünf Jahren am Wochenende zu zusätzlichen Mathematik- und Englischkursen. Sie lernen Klavier oder Geige. Sie besuchen Kalligrafie- und Malkurse, haben am Wochenende Terminkalender wie Manager.
Dass chinesische Eltern ihre Kinder von klein auf unter Druck setzen, liegt auch an der strengen Familienplanungspolitik. Gerade in den Städten wachsen die meisten Kinder heute ohne Geschwister auf – alle Hoffnungen und Erwartungen der Eltern lasten auf den schmalen Schultern des einzigen Sprösslings, sagt Professor Yang.
„Wenn man fünf Kinder hat, ist es doch einfach. Man schickt das intelligenteste Kind zur Uni und das aktivste in die Armee. Das funktioniert natürlich nicht mit nur einem Kind. Daher sind die Erwartungen so hoch. Aber natürlich üben die Eltern nicht ohne Grund so viel Druck aus – sie folgen nur dem Trend des Bildungssystems. Und da geht es immer nur um die Wahl der richtigen Schule.“
Daher leben chinesische Schulkinder von Anfang an mit dem Anspruch und dem Druck, immer zu den Besten gehören zu müssen. Nur die Schüler mit den besten Noten schaffen es nach der Grundschule auf die guten Mittelschulen, pauken sich durch endlose Tests und Prüfungen zur Oberschule – und schließlich am Ende der Schulzeit zum Aufnahmetest für die Uni, dem Gaokao wie es im Chinesischen heißt. Diese landesweite Aufnahmeprüfung für die Universität ist die wichtigste Prüfung im Leben eines jungen Chinesen. Von ihr hängt der weitere Lebensweg ab. Anfang Juni ist es wieder soweit. Dann werden – wie jedes Jahr – rund neun Millionen junge Chinesen zwei Tage lang geprüft. In Chinesisch, Mathematik und einer Fremdsprache und zwei bis drei weiteren Fächern aus dem sozialwissenschaftlichen oder naturwissenschaftlichen Bereich. 750 Punkte kann man erreichen. Wer über 500 schafft, hat meist einen Uni-Platz ergattert. Wer auf Elite-Unis wie Tsinghua in Peking will, braucht allerdings deutlich mehr Punkte.
Auch wer den Sprung von der Provinz auf die begehrten Unis in Großstädten wie Peking oder Shanghai schaffen will, muss deutlich besser sein als der Durchschnitt. Die Zahl der Studenten aus den Provinzen haben die Universitäten in den Metropolen nämlich durch Quoten begrenzt. Wirkliche Chancengleichheit garantiert der Gaokao daher nicht. Trotzdem gilt er als wichtigstes soziales Sprungbrett gerade für die sozial Schwachen.
Quelle:deutschlandrundfunkkultur
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