Herr Butter, 2008 tauchte im Internet ein Papier von Satoshi Nakamoto auf, in dem er zeigt, wie mit dem Bitcoin an den Zentralbanken vorbei weltweit Geld ausgetauscht werden kann. Wer Nakamoto ist, weiß bis heute niemand. Allerdings gibt es eine Theorie: Hinter Nakamoto steckt die NSA, die im Bitcoin-Code eine Hintertür versteckt hat, um die Zahlungsströme weltweit zu verfolgen. Sie kann so unbemerkt Revolutionäre in aller Welt finanzieren.
Michael Butter: Das hört sich für mich nach einer klassischen Verschwörungstheorie an. Da gibt es eine sinistere Gruppe im Hintergrund, die alles über Jahrzehnte hinweg geplant haben soll. Die breite Masse versteht das natürlich nicht, nur einige wenige Erleuchtete haben verstanden, was die Verschwörer vorhaben. Und sie argumentieren „von hinten“, wie Verschwörungstheorien das immer tun. Die NSA spioniert uns alle aus, wie wir seit 2013 wissen, ihr muss somit alles Böse zugetraut werden, also muss sie auch hinter dem Artikel fünf Jahre vorher stecken.