© PATRICK T. FALLON/AFP
Obdachlosensiedlung mit Tiny Houses in North Hollywood bei Los Angeles.
Sechs Quadratmeter Würde: In Los Angeles ist die größte Mini-Haus-Siedlung für Obdachlose in den USA entstanden. Das soll erst der Anfang sein.
Was einem sofort auffällt in der größten Minihaus-Siedlung für Obdachlose in den USA: wie quietschbunt das hier alles ist. Der Künstler Zach Hsieh hat die 117 Häuschen mit Kandidaten seiner Castingshow "Instant Influencer" bemalt, es sind nun Sonnenuntergänge an den Wänden zu sehen, Schmetterlinge, Rosen, lachende Herzen, Zeichentrickfiguren und grinsende Schildkröten, die Melonen mampfen. "Die Leute, die hierherkommen, haben sehr schlimme Dinge erlebt", sagt Hsieh, er hat fröhliche Hummeln und freundliche Monster an ein Haus gepinselt: "Kunst soll Ablenkung sein und ein bisschen Freude bereiten."
Die Siedlung befindet sich in Highland Park, einer Gegend im Nordosten von Los Angeles, direkt neben der Interstate 110, einer der meistbefahrenen Straßen der USA, neben der - und das ist wichtig - kaum jemand wohnen will. Weiße Planen rundherum, drei Meter hoch, schützen vor Lärm und Smog. Drinnen, in den Häusern, da entdeckt man die drei Dinge, die sich Obdachlose häufig wünschen.
© PATRICK T. FALLON/AFPIn den Minihaus-Siedlungen haben Obdachlose für eine begrenzte Zeit das Allernötigste zum Leben: Sicherheit, Bett und Regal, sanitäre Anlagen sowie psychische Beratung und Hilfe bei der Jobsuche.
Erstens: ein Bett und ein Dach über dem Kopf, dazu ein Schloss an der Tür. Schutz und Privatsphäre also. Viele berichten, dass sie draußen auf der Straße mit offenen Augen schlafen müssten, sie würden sonst belästigt, zusammengeschlagen oder, ja wirklich, ausgeraubt. Zweitens: eine Abstellmöglichkeit zum Absperren, sonst müssten sie ja ihren kompletten Besitz immer mit sich herumtragen. Nun können sie ihre Sachen in Regale stellen, ob das nun Klamotten sind, Töpfe, Fotoalben oder einfach nur Wasserflaschen. Drittens, das wichtigste: Elektrizität und Klimaanlage, im Gemeinschaftsbereich Duschen, Toiletten, Waschmaschinen. Sie müssen also im Sommer nicht bei 40 Grad Celsius auf dem heißen Asphalt liegen und können sich selbst und ihre Klamotten mal waschen oder ihr Telefon aufladen. Allesamt Dinge, die man, wenn man nicht obdachlos ist, für selbstverständlich hält. Anfang November sind die ersten Bewohner eingezogen, und das Wort, das man am häufigsten hört beim Besuch: Dignity. Würde.
Sechs Quadratmeter Grundfläche hat so ein Häuschen, drinnen gibt es ein Bett und ein Regal; davor einen winzigen Eingangsbereich für einen Klappstuhl oder eine Pflanze. Es ist so ziemlich das Gegenteil von Luxus, aber die Leute sollen hier auch nicht für immer wohnen; sechs bis acht Monate sollen sie maximal hier sein. Es gibt Hilfe bei Drogenproblemen, psychische Beratung und Angebote für Weiterbildung und Jobsuche. Bestenfalls sollen Obdachlose lediglich 90 Tage hier leben und dann in eine andere, bessere Bleibe umziehen.
Was es noch gibt: Tische und Stühle aus Eisen als Treffpunkt für die Bewohner, drei Mahlzeiten am Tag; rund um die Uhr zwei Sicherheitsleute, die den einzigen Eingang zu dieser Minisiedlung bewachen, die in nur drei Monaten auf einem Parkplatz entstanden ist, den sowieso niemand genutzt hatte.
© Marcio Jose Sanchez/APAußerhalb der Tiny Houses können sich die Bewohner treffen und auch ihre Mahlzeiten einnehmen.
"Ich bin total begeistert", sagt Maria Pernudi. Sie lebt mit ihrem Ehemann lediglich zwei Blocks entfernt, neben dem Arroyo Seco Park: "Das ist doch viel besser, als unter dieser Unterführung da drüben schlafen zu müssen. Hier ist es sicher, die Leute kriegen Hilfe und kommen wieder auf die Beine."
Das ist die eine, die positive Lesart dieser Siedlungen, von denen es mittlerweile sechs in Los Angeles gibt, allesamt im Norden der Stadt. Stadtrat Kevin de Leon ist der große Befürworter der Siedlungen, die vom Non-Profit Hope of the Valley organisiert und sowohl von der Stadt als auch über private Spenden finanziert werden - die größte in den USA kostete 5,1 Millionen Dollar, dazu fallen pro Tag 55 Dollar pro Bewohner an; das sind 3300 Dollar im Monat, sehr viel Geld. "Es geht darum, Leuten ein wenig Hoffnung zu geben, deren Leben in Tausende Stücke zerschmettert worden ist", sagt de Leon: "Diese Krise geht uns alle an."
De Leon will Bürgermeister von Los Angeles werden, eines der wichtigsten Themen im Wahlkampf im kommenden Jahr: die Obdachlosigkeit in Kalifornien. Sehr vorsichtigen Schätzungen zufolge leben derzeit mehr als 200 000 Obdachlose in dem US-Bundesstaat an der Pazifikküste, mehr als die Hälfte der Obdachlosen in den USA; im Bezirk Los Angeles sind es mehr als 60 000, und die Frage ist dann schon: Eine Mini-Haus-Siedlung mit insgesamt 224 Betten in 117 Häuschen - das soll die Lösung sein?
Ein anderer Lösungsansatz, den man sehr häufig und hinter vorgehaltener Hand bei zahlreichen Kaliforniern hört: die Obdachlosen in Bussen aus den Wohngegenden abtransportieren und sie in Heimen abseits der großen Städte im Osten des Bundesstaates unterbringen - also in der Wüste. Nur, weil sie das vereinzelt auch schon probiert haben: Fast jeder, der im Bus in diese Wüste gekarrt und dort in ein gefängnisartiges Gebilde gesteckt wird, ist ein paar Tage später wieder am Strand. Niemand lässt sich gerne wegkarren und einsperren.
Zuletzt wurden zahlreiche Vorurteile gegen Obdachlose geschürt. "Die meisten von ihnen sind doch drogensüchtig und geisteskrank, das können wir nicht länger hinnehmen", sagte etwa der rechtspopulistische Radiomoderator Larry Elder. Die Botschaft dahinter: Ihr wollt doch nicht, dass die auf jenen Straßen leben, in denen ihr Eure Häuser habt! Bei vielen Kaliforniern hat sich eine Einstellung entwickelt, die "Not in My Backyard" genannt wird. Lösungen ja, aber nicht dort, wo man selbst wohnt - lieber Busse in die Wüste.
Der Tiny-Home-Village ist ein komplett anderer Ansatz, eher "Yes, in My Backyard", und man erkennt das wahre Konzept, wenn man rüberfährt zur Siedlung am Chandler Boulevard in North Hollywood. Von oben sieht es aus wie ein Monopoly-Feld in Pizzastück-Form. Niemand wollte dieses Grundstück haben: viel zu klein für eine Fabrik, ungeeignet für Wohnhäuser. Es lag Müll rum, es stank - nun stehen da 40 Häuschen für 75 Bewohner.
Der Gedanke also: In möglichst vielen Gegenden von LA dieses eine Grundstück in Stadtbesitz finden, das keiner haben will: ein heruntergekommenes Rollhockey-Feld oder ein ungenutzter Parkplatz zum Beispiel. Innerhalb von nur 90 Tagen kann man laut Hope of Valley so eine Siedlung errichten, die Kosten für ein Haus auf weniger als 6000 Dollar drücken; derzeit sind es etwa 40 000 Dollar.
Der Stadtrat hat ein 1,2-Milliarden-Dollar-Hilfspaket zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit gewährt, bis 2025 soll es in LA Tausende Betten in Mini-Siedlungen geben, derzeit sind es insgesamt 1500. Wenn jedes davon von mehreren Leuten genutzt wird, niemand soll mehr als acht Monate lang bleiben, wäre es eine schnelle Lösung, um sich dann um den Kern des Problems zu kümmern.
Wissenschaftler sind sich einig, dass es viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt. Hauptgrund für Obdachlosigkeit sei der rapide Anstieg der Mieten und Kaufpreise - der übrigens auch in deutschen Städten zu beobachten ist. In den USA kommt hinzu, dass soziale Absicherung und staatliche Hilfe als Vorstufe zum Sozialismus interpretiert werden.
"Ich würde gern ein normales Leben führen, in einer Wohnung", sagt William Jackson. Er wohnt in der Alexandria-Park-Siedlung (103 Häuser, 200 Betten), nur ein paar Minuten entfernt von der im Chandler Boulevard. Sechs Jahre lang hatte er in seinem Auto geschlafen, nun lebt er in einem quietschbunten Häuschen, das ihm vor allem eines schenkt: Würde und Hoffnung.
Quelle:Jürgen Schmieder
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